26. April 2015

Rezension

Michael Schofield - Ich will doch bloß sterben, Papa: Leben mit einer schizophrenen Tochter






Eckdaten:

Titel: Ich will doch bloß sterben, Papa : Leben mit einer schizophrenen Tochter
Autor: Michael Schofield
Format: Hardcover
             336 Seiten
             19,99 Euro
Verlag: Kösel - Verlag








Zum Autor:

Michael Schofield betreibt einen Blog über die Geschichte der Schizophrenie seiner Tochter und ist Dozent an der California State University, Northridge. Zusammen mit seiner Frau Susan gründete er die Jani Foundation zur Unterstützung von psychisch kranken Kindern und deren Eltern (www.janifoundation.org).

Zum Buch: 

Seit Jahren versuche ich nachzuvollziehen, wie es möglich sein kann, dass es zu Beginn des 21. Jahrhunderts immer noch Menschen, ja selbst Ärzte gibt, die einfach nicht akzeptieren wollen, dass Schizophrenie auch im Kindesalter auftreten kann. Es bestürzt mich, wie viele Menschen mir schreiben, Jani sei von Dämonen besessen und müsse exorziert werden. Letztlich läuft es auf ein und dasselbe hinaus: Verleugnung.
Doch als Jani mir erklärte, sterben zu wollen, ging mir endlich auf, wo diese Verleugnung ihre Wurzeln hat. Man hält an den Missbrauchsvorwürfen oder der Dämonthese fest, weil das Halt bietet. Die Vorstellung einer realen und ganz und gar unerklärlichen  Krankheit ist zu beängstigend. Wenn Jani an Schizophrenie erkranken kann, dann kann es jeden von uns treffen. Und für viele ist die Vorstellung einfach nicht zu ertragen, dass dazu nicht mehr nötig als ein kleiner Kurzschluss im Hirn.
   "Dies ist kein Requim für ein Kind. Es ist eine Reise aus der Finsternis ans Licht."

Der erste Absatz:

Schizophrenie ist ein wenig wie Krebs. Man kann sich nie ganz sicher sein, dass er völlig verschwunden ist. Auch wenn man symptomfrei ist: Hatte man den Krebs einmal im Leib, so besteht bis zum letzten Atemzug die Gefahr, dass er zurückkehrt. Nach Jahren des unermüdlichen Herumprobierens bekommt meine Tochter heute einen Medikamentenmix, durch den sich die schlimmsten Symptome ihrer Schizophrenie bändigen lassen. Die Halluzinationen sind zwar nach wie vor präsent, aber sie sind jetztmit einem Fernseher vergleichbar, der bei leise gestelltem Ton im Hintergrund läuft. Die meiste Zeit stellen sie für ihr Funktionieren in unserer Welt keine Beeinträchtigungen dar. Doch es gibt Zeiten, da schwillt die Lautstärke an, bis ihre Aufmerksamkeit so in Anspruch genommen ist, dass sie sich in jener Welt verliert und nicht länger zwischen Realität und Fantasie zu unterscheiden vermag.


In diesem Buch schildert Michael Schofield den täglichen "Kampf" mit den Ärzten und wie er um seine Familie kämpft, da er Jani einfach nicht aufgeben will. Über Monate geht er  mit Jani von Arzt zu Arzt und Klinik zu Klinik um Gewissheit zu haben was er schon immer gedacht hat,aber einfach nicht wahr haben wollte... Das seine über alles geliebte Tochter Schizophrenie hat... Er kämpft wahnsinnig stark und ich hatte so oft das Gefühl das Jani's Mutter einfach nicht den Willen oder die Kraft hatte das alles mitzumachen,den so oft kam es rüber das sie Jani einfach fallen lassen will.   
Es ist so emotional geschrieben das ich des öfteren einfach eine Pause einlegen musste um das alles sacken zu lassen. Ich habe in meinem Freundeskreis selbst jemanden mit einer Tochter die an Schizophrenie erkrankt ist und ich selbst bin so Zwiegespalten wenn sie mir erzählt was ihre Tochter anstellt und wie auch sie in ihrer eigenen Welt lebt. Irgendwo will man vielleicht Ratschläge geben aber es ist schwer, da ich selbst die Tochter nur von Erzählungen und Berichten kenne... Aber ich würde auch immer um mein Kind kämpfen egal was es für eine Krankheit hat oder wie der weitere Weg sich entwickelt. Es ist das eigen Fleisch und Blut.
Ich würde das Buch jeden Empfehlen,einfach um jeden klar zu machen das Schizophrenie eine ernst zunehmende Krankheit ist und es jeden treffen kann.

 

18. April 2015

Rezension

Linda Holeman - Das Lied der Hoffnung 





Eckdaten:

Titel: Das Lied der Hoffnung
Autorin: Linda Holeman
Format: Taschenbuch
              607 Seiten
              9,99 Euro
Verlag: Goldmann






Zur Autorin: 

Linda Holeman, geboren im kanadischen Winnipeg, arbeitete nach ihrem Studium der Soziologie und Psychologie zunächst zehn Jahre als Lehrerin, bevor sie mehrere preisgekrönte Kurzgeschichten sowie zahlreiche Bücher für Kinder und Jugendliche veröffentlichte. Mit dem Äußerst erfolgreichen historischen Roman "Smaragdvogel" schrieb sie dann ihr erstes Buch für Erwachsene, dem weitere Romane folgten. Die Autorin lebt in Toronto.

Zum Buch:

             In einer Zeit des Aufruhrs kämpft eine junge Gräfin um ihr Glück...
Russland 1861: Die Welt der jungen Gräfin Antonina zerbricht, als ihr kleiner Sohn Mischa bei einem Ausritt entführt wird. Zwar entkommt ihr Mann der räuberischen Kosakenbande, doch er ist nach dem Verlust des Jungen nur noch ein Schatten seiner selbst. Plötzlich muss Antonina nicht nur um ihr Kind bangen, sondern auch um den Landsitz der Familie, der im Sturm sozialer Unruhen unterzugehen droht. In ihrer Not wendet sich die junge Frau an den Gutsverwalter Grischa und macht sich mit ihm auf die Suche nach ihrem Sohn. Doch Grischa verbirgt ein dunkles Geheimnis...

Der erste Absatz:

April 1861
An dem Tag, an dem sein Sohn geraubt wurde, nahmKonstantin eine Veränderung in der Luft wahr. Einen unterschwelligen Geruch, die ersten zarten Anzeichen, dass der Frühling nahte, um den langen Winter zu vertreiben. Das ist es, woran er denkt- an den Geruch in der Luft-, als die Männer vor ihm auftauchten.


Ich bin noch voll im "Rausch" des russischen Zaubers. :)
Lange Zeit hab ich kein historisches Buch gelesen und dank dem Bloggerportal hatte ich nun die Möglichkeit dies zu tun...
Erzählt wird die Geschichte von Antonina, von ihrer Kindheit an bis zu dem Punkt als ihr geliebter Sohn Mischa verschwindet und weiter hinaus.
Als von ihrer Kindheit erzählt wird, lernen wir auch Lilja kennen, die Tochter eines Leibeigenen auf den Hof ihres Vaters. Sie Freunden sich an,doch die Freundschaft soll nicht ewig halten denn Lilja wird auf ein anderes Gut gebracht.
Das sich ihre Wege wieder kreuzen,wissen die beiden zu diesen Zeitpunkt noch nicht.
Doch Lilja hat ein Geheimnis...
Dann gibt es neben Antonina und Lilja noch eine weitere Hauptperson und das ist der Gutsverwalter Grischa.  Grischa aber hat eine menge auf dem Kerbholz und scheint nicht der zu sein, der er sich der Gräfin gegenüber zu zeigen scheint..
Wird Gräfin Antonina je ihren Sohn wieder in ihre Arme schließen können??
Das müsst ihr schon selber lesen....
 Hätte mich mein neuer Job nicht ganz so doll "fertig" gemacht dann wär ich schon schneller fertig gewesen denn es liest sich schnell und flüssig und man ist immer mittendrin.
Linda Holeman schafft es einen in den Bann zu ziehen.. Ich war so bezaubert das ich das Gefühl hatte das ich mit der Gräfin auf der Veranda stand, als sie Abends in die Sterne schaut.